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Brauerei Falken – der Dosenspezialist

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Falken

Bin neulich mit meinem Lieblingsbraumeister Gustel in die Schweiz nach Schaffhausen zur Brauerei Falken gedüst, um mich in die Welt der Dosenabfüllung einweihen zu lassen. Die Brauerei hat eine echte spannende Vita in ihrer jüngsten Zeit aufzuweisen. Mit 220 Jahren auf dem Buckel zählt sie zu den traditionsreichsten Brauereien der Schweiz. Seit 70 Jahren ist sie in der Hand der Eigentümerfamilie Moersen und tritt in der Rechtsform einer AG auf.

1895 wurde sie an den heutigen Standort verlegt, da man hier eine ergiebige Wasserquelle gefunden hatte. Wo heute die Züge vorbei rattern, war früher ein idyllischer See. Bis vor ca. 10 Jahren ging es leider immer weiter bergab mit den Ausstoßzahlen und so investierten die Falken 2012 in ein völlig neues Segment: Die Dosenabfüllung. Das war die Initialzündung für eine bemerkenswert erfolgreiche Entwicklung.

In das Reich der Dose hat mich Zdzislaw Koltun eingeführt, seines Zeichens Leiter der Produktion & Technik sowie Mitglied der Geschäftsleitung. Er hat seine Brauerlehre bei der Würzburger Hofbräu absolviert und den Braumeister bei Doemens. Seit acht Jahren ist er nun schon bei den Falken und hat einen großen Anteil an deren erfolgreicher Entwicklung.

Das 220 hl Ziemann Sudhaus mit Außenkocher ist aus dem Jahre 1982. Die alte Schützsteuerung wurde 2000 durch eine neue Steuerung ergänzt. Beide sind noch in Betrieb auf Herzenswunsch des Inhabers, crazy. Es werden 17 Sorten ganzjährig vollautomatisch gebraut, jede für sich. Fakes durch z.B. Zugabe von Farbebier  im Drucktankkeller für die Farb- und Geschmacksdifferenzierung der Biere sind mit Braumeister Koltun nicht zu machen. Das gefällt mir.

Die Hauptsorte mit 80% Anteil ist das in der Schweiz dominierende Lagerbier oder im Volksmund die Stange genannt. Unter dem Young Fashion Markennamen Hülse wird das ICE (auf Deutsch Eis)  im Coronastyle mit 30% Maisanteil eingebraut und nach der Gärung durch den Eski (Tiefkühler) gejagt, bevor es in die trendy Flaschen abgefüllt wird. Dazu gesellen sich noch ein Radler, ein naturtrübes Lager und das Pale Ale mit sportlichen 40 Bittereinheiten.

Der Gärkeller wurde 2017 general modernisiert und mit zusätzlichen Tanks ergänzt. Es wird klassisch vergoren und mit Restextrakt in die Lagertanks zur Nachreifung geschlaucht. Jetzt wisst ihr auch, warum Obergärung Obergärung  heisst… 🙂

Heute sind 55 Mitarbeiter im Dienste der Falken beschäftigt, davon 20 in der Produktion, also in der Herstellung und Abfüllung. Der Gesamtausstoß beträgt 140.000 hl. 40.000 hl werden als Eigenmarke gebraut und abgefüllt. Von den 100.000 hl wird einiges an Bier von Schweizer Brauereien in 250 hl Tankwagen angeliefert, pasteurisiert und in die Dose abgefüllt.

Die Brauerei hat 50 Dosenkunden, die Anlage läuft im Dreischichtbetrieb. Die Dosen werden im 24er Tray verpackt. Von der Bestellung bis zur Auslieferung werden nur 6-8 Wochen benötigt. Bemerkenswert ist, dass trotz fehlenden Dosenpfands die Dosen-Recyclingquote in der Schweiz bei satten 90% liegt. Davon kann unser Mehrwegsystem in D nur träumen….

Der letzte Schritt vor der Verpackung der Dosen ist die Pasteurisation. Für die mikrobiologische Haltbarkeit ist eine Tunnelpasteurisation zwingend notwendig. Mit 25 Pasteureinheiten hat man absolute Sicherheit und kann ohne Bedenken diesbezüglich bis zu 12 Monate Haltbarkeit garantieren.

Mein Fazit: Alles Dose oder was? Zdzislaw, vielen Dank für die spannenden Einblicke in deine Welt.


Stewart Brewing Edinburgh – Alles Ale oder was?

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Stewart

Waren Anfang August zum Weihnachtsgeschenk einlösen mit der Family auf dem Fringefestival in Edinburgh. Das ist das grösste Kulturfestival der Welt und sehr sehenswert. Weil ich immer ganz brav bin, durfte ich mich mit meinem Sohn Lukas mal kurz abseilen. Und so ging es mit dem Taxi zur ca. 25 Minuten entfernten Stewart Brewing nach Loanhead, am Rande von Edinburgh in einem Industriegebiet gelegen.

Dort hat mich der Masterbrewer und Vollblutschotte Craig Scotland sehr herzlich empfangen.  Sein Name ist Programm. Craig hat seinen Master for Brewing and Destilling an der Heriot-Watt University in Edinburgh mit ca. 100 anderen Teilnehmern aus vielen englischsprachigen Ländern dieser Welt erfolgreich abgeschlossen. Voraussetzung hierfür ist ein bestandener Bachelor Abschluss. Die Ausbildung an der Uni dauert ein Jahr. Craig ist sogar am Gärtank in einer lustigen Comiczeichnung verewigt.

Die Brauerei wurde 2004 gegründet und ist eine der wenigen inhabergeführten Brauereien in Schottland. 2013 wurde die jetzige Brauerei an den neuen Standort verlegt. Das Bavarian Brewery Technologies Sudhaus mit 50 hl Ausschlagmenge stammt aus Ungarn.

Gebraut werden 15.000 hl p.a. vollautomatisch. Das Witzige ist, dass sich die Stewartjungs die ganzen Temperaturrasten beim Maischen sparen. Vom Einmaischen bis zum Verzuckern alles bei 65 °C. Nur zum Abmaischen wird ganz klassisch auf      76 °C erhöht. Easy easy.

Das Malz beziehen die Schotten von den englischen Mälzereien Muntons, Simpsons und aus Deutschland von Weyermann. Für eine bessere Vollmundigkeit werden neben dem Gerstenmalz auch gerne Hafer- und Weizenmalz mit eingemaischt. Vergoren wird untergärig bei maximal 13°C mit dem Hefestamm 34/70, obergärig mit der Farmhouse Yeast bei 19°C.

Craigs ganzer Stolz ist seine Hopgun. Hier wird nicht nur mit Hopfen gestopft, sondern auch mit Kaffee. Und das nicht zu knapp beim „not your body Guy“, einem Canadian Breakfast Stout mit 6,8 Vol. % Alk., das vor der Abfüllung noch für sechs Monate ins Holzfass gelegt wird. Die Hauptsorte der Brauerei ist das Jack Back, ein IPA, das wunderbar rough mit Mosaic und Citra bis zu 3-7 g/l Hopfenöl von der hopgun beschossen wird. Great!

Nagelneu in Betrieb ist die Gea Zentrifuge mit einer Leistung von 100 hl pro Stunde. Die wurde vom schottischen Staat wegen ihrer positiven Umweltaspekte subventioniert. Die Jungs hauen in den Lagertank zur Vorklärung  das nicht reinheitsgebotskonforme Filtrationswunderhilfsmittel Biofine Clear und sparen sich so die Filtration……

Dann haben wir noch was bei der Fassabfüllung über Bierfässer in Great Britain gelernt. 50% der Stewartschen Leckereien wandern ins Fass, der Rest in die Flasche und in die Dose. Zur Flaschenabfüllung wird eine mobile Leihflaschenabfüllung geordert, wow. Die klassischen CO2 haltigen Bierstile werden in die Kegs…..

…die CO2 armen Ales in Casks abgefüllt, die reinig- und wiederbefüllbar sind.

Und die ganz besonderen Ales bekommen dann noch chilling time in den oak barrels, smooth.

Seit sechs Jahren betreiben die Stewarts ihre craft beer kitchen. Eine kleine Brauerei in der Brauerei für private labeling. Mittlerweile ein super Business, denn mit 15 Sud pro Woche marschiert das Brauereichen an der Kapazitätsgrenze. Der Gag? Hier werden für  Vereine, Freunde, Firmen and so on eigene, individuelle Biere gebraut. Man kann sein eigenes Rezept je nach Geschmackspräferenzen zusammenstellen.

Nach der Abfüllung in Flaschen werden diese dann noch zur Krönung mit dem eigenen Etikett geschmückt. That´s customer satisfaction.

Mein Fazit: Stewart Brewing – I like it. Thanks Craig!

Brauhaus Joh. Albrecht Konstanz – Der Hanf der kann´s.

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Brauhaus Joh. Albrecht

Habe bei meinem Ausflug zum schwäbischen Meer einen kleinen Abstecher in die wunderschöne Altstadt von Konstanz gemacht. Denn dort ist seit mehr als zwanzig Jahren das Brauhaus Joh. Albrecht am Start.

Das Brauhaus ist im typischen Stil der Gasthausgründerzeit eingerichtet. Das urgemütliche Ambiente regt regelrecht zum Biertrinken an. Weitere Brauhaus-Geschwister findet ihr auch in Hamburg, Soltau, Bielefeld und Düsseldorf.

Der wirkliche Grund meines Besuchs aber war nicht die Verkostung des Klassikers „Kupfer“, ein etwas dunkleres, malziges Untergäriges. Nein, das aktuelle „Craftbeer“ Hanf Bräu hat meine Neugier geweckt. Braumeister Daniel Stolz stammt aus der Brauerdynastie der Brauerei Stolz in Isny und hat mich in die Geheimnisse dieses Göttertranks eingeweiht. Beim Würzekochen gibt er nicht zu knapp dreißig Minuten vor Kochende Hanfblüten in die Sudpfanne. Das sind übrigens die gleichen Zeitgenossen, die beim Hanfblütentee Verwendung finden. Und zur Verstärkung des lieblichen Rosenaromas, die Rose ist mit den Hanfpflanzen artverwandt, wird im Lagerkeller ebenfalls mit den Blüten noch kalt gehopft.

Das Ergebnis ist ein nach betörenden Rosenaromen duftender Zaubertrank, verführerisch  süß im Antrunk und sanft nachhallend im Abtrunk. Das schreit nach MEHR.

Mein Fazit: Der Hanf, der kann´s. Auch ganz ohne THC. Cheers.

Hofstettner – Bock auf Granit

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Hofstettner

Habe an meinem Bierwellnesswochenende im Bayrischen Wald einen Abstecher zur Hofstettner Brauerei im Nachbarland Österreich gemacht. Die Brauerei liegt wunderschön ca. 25 km nordwestlich von Linz mitten im Mühlviertel.

Nach herzlicher Begrüßung durch meinen Biersommelier-Kollegen und Braumeister Markus Thaller ging es gleich ins alte 40 hl Sudhaus aus dem Jahre 1929. Das Sudhaus ist immer noch in Betrieb. Auf der historischen Brauanlage werden die besonderen Raritäten Granitbock, Heines altes Lager und das original Hochzeitsbier gebraut. Markus ist ein echtes Eigengewächs der Brauerei. Er hat dort seine Brauerlehre gemacht und ist dann für ein Jahr zum Nachbarn, der 25.000 hl großen Stiftbrauerei Schlägl, gewechselt. Danach hat er den Meister bei Doemens gemacht, bevor es für weitere zwei Jahre in die Forschungs- und Entwicklungsabteilung nach Salzburg zur Brauerei Stiegl ging. Seit 2012 ist er verantwortlicher Braumeister in Hofstetten und hat die Brauerei von 6.000 hl auf 9.600 hl mit entwickeln können. Heute sind in der Brauerei 15 Mitarbeiter beschäftigt. Markus braut mit Unterstützung seiner vier Brauer die leckeren Bierspezialitäten.

In Österreich gibt es einen Reinheitsgebots-ähnlichen Lebensmittelcodex für die Bierherstellung. Abweichend sind unter anderem bis zu 25% Rohfrucht an der Schüttung im Sudhaus oder der Einsatz von technischer Milchsäure und Ascorbinsäure (Vitamin C) erlaubt. Für die Hofstettner Kreativbiere dürfen Kürbis und Honig verwendet werden. Dies muss allerdings deutlich auf dem Etikett deklariert werden. Künstliche Aromatisierung ist auch in Österreich ein No Go. Die Vier-Walzen-Schrotmühle der Firma Seeger aus Bad Cannstatt ist immer noch für das Schroten auf dem alten Sudhaus verantwortlich. Und das seit mehr als 100 Jahren.

Die Brauerei wurde 1229 erstmalig urkundlich erwähnt und gilt als die älteste Brauerei Österreichs. Gebraut wurde in der damaligen Zeit in einer alten „Raststätte“ auf dem Salzsträssle Passau – Linz, um die Händler mit gutem Gerstensaft zu stärken. Seit 1849 ist die Brauerei im Besitz der heutigen Eigentümerfamilie Krammer. Heute steht die Herstellung von Spezialbieren im Fokus. Ganz besonders hat mich neben dem Granitbock auch das Heines altes Lager beeindruckt. Hierfür wurde von der Genbank in Linz das Saatgut der ca. einhundert Jahre alte Braugerstensorte Heines Haisa bezogen und von zwei Landwirten in der Nachbarschaft wieder angebaut. Diese sehr kleinen Körner mit einem hohen Spelzenanteil werden extra vermälzt und sind sehr gerbstoffhaltig. Gemaischt wird so wie früher im Dreimaischverfahren. Trotz 90 Minuten Kochzeit hat das Bier eine intensive DMS Note. Einen Geruch, der an Gemüse erinnert und in den heutigen Mainstreambieren eher als verpönt gilt.

Gehopft wird der historische Göttertrank mit der ursprünglich aus England stammenden Hopfensorte Malling. Diese Hopfensorte ist speziell im Mühlviertel dominierend und für Markus in Bio-Reinform angebaut. Das Mühlviertel ist nicht nur das größte österreichische Hopfenanbaugebiet, sondern gehört auch zu den Keimzellen der Biobewegung. Heines altes Lager ist ein echtes Unikat. So könnte Bier vor 100 Jahren geschmeckt haben. Denn originaler, als auf einem fast einhundertjährigen Sudhaus mit original Braugerste aus dieser Zeit zu brauen, geht nicht mehr. Total faszinierend. Die Flaschen werden bei der Stiftbrauerei Schlägl abgefüllt. Das neue Braukon Sudhaus ist seit 2015 in Betrieb. Ausgeschlagen werden hier 20 hl. Für den Einsatz des Naturhopfens hat Markus einen Hopbag in Verwendung. Die neuere Art eines klassischen Hopfenseihers.

Das österreichische Märzen mit 4,7 Vol.% Alkohol ist vom Bierstil her vergleichbar mit dem Bayrisch Hell und hat einen Marktanteil zwischen 70% und 80%. Der österreichische Biermarkt ist wie unsere deutscher extrem preissensibel. 80% der Biere werden im Handel von den Mannen der Spars und Rewes über Aktionen verramscht. Für mich ist genauso schmerzhaft wie unverständlich, dass gerade auch die Jungs von der Brauunion, Stiegl Brauerei und Zipfer das mitmachen. Denn auch ihre Biere sind durchweg qualitativ mehr wert als unterirdische 10€ pro Rahmen. Aus diesem Grund besetzen die Hofstettner mit ihren Bieren die Spezialitätenlücke.  Die neuen Tanks stammen aus dem Hause Rieger und von dem Tankbauer Müller.

Das Brauwasser kommt aus einem eigenen Brunnen und hat 4 ° dH. In Österreich gibt es zwei Mälzereien. Die zur Ireks Malz Gruppe gehörende Stamag und die Plohberger Mälzerei in Grieskirchen. Für das Bio Mühlviertel Bier werden 100% Zutaten aus dem Mühlviertel verwendet. Mein Hofstettner Lieblingsbier ist allerdings der Granitbock mit leckeren 17,8 % Stammwürze, den es auch in der Graniteisbockvariante mit 12 % Alkohol gibt. Die Herstellung der Granitbiere hat mich dann doch bewegt. Die kalte Würze wird in Granitbecken, ehemaligen Sauerkrautbottichen, vergoren….

 

…nachdem sie unter Zugabe von glühenden heißen Granitsteinen karamellisiert wurde. Der älteste dieser Steinbottiche ist übrigens aus dem Jahre 1649! Die Hauptgärung findet zwischen Januar und März in den kalten Kellern statt, im Lagerkeller wird bis September gereift.

Mein Fazit: Von unfiltriertem Kübelbier bis Granitbock. Markus du machst einen mega Job. Ein Prost auf deine Inspiration.

 

Brewery and Taproomtour in London – The Bermondsey beer mile

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Bermondsey Beer Mile

Habe dieses Jahr fleissig in der Jury des World Beer Awards in London mitgearbeitet. Mein Nebensitzer beim Degustieren war der craftbeerverantwortliche Braumeister der San Miguel Gruppe in Spanien. Er hat mir den Tipp gegeben, dass keine 15 Minuten fußseitig von der Tower Bridge entfernt ein super hipster Craftbeer El Dorado zu finden sei. Also nichts wie hin…

Und die Gegend ist wirklich hipster und wenig von normalo Touristen besucht. Die craftbeer locations sind alle unter einer Bahnlinie beheimatet. Im Umkreis von 2 km sind hier knapp 20 Craftbeerhotspots in Form von kleinen Brauereien oder Bottleshops zu finden.

Los ging es mit dem Taproom der MOOR Beer Company. Der Kalifornier Justin Hawk hat seine Brauerei 2007 gegründet. Seit 2014 braut er seine Biere in Bristol in einer nagelneuen Brauerei. Da freut sich der Gustavo, einer meiner treuen Wegbegleiter in Sachen Bier.

Der Taproom ist echt fancy gestylt und ist seit 2018 hier am Start. Justin braut seine Biere ganz nach unserer deutschen handwerklichen Philosophie, selbstredend angelehnt an unser Reinheitsgebot. Bei ihm kommt keine Fischblase zur Klärung der Biere in den Tank. Dies ist in England übrigens durchaus üblich und hat dort eine lange Tradition. Dafür braut er mit der typischen Westcoast dryhopping Methode und zaubert daraus, wie er sagt, sein Modern Real Ale.

Im Hinterzimmer seines Taprooms hat er seine oak aged Fässer gelagert. Ganz wichtig ist ihm, dass die drinkability an oberster Stelle steht. Abgefüllt und ausgeschenkt wird aus kegs, casks, Dosen und Flaschen. Am Besten hat mir sein REVIVAL gemundet. Ein ganz ehrliches, super drinkable Bitter mit 3,8 Vol.%. Für mich eines der besten modernen Bitter. Ganz nach seinem Motto: Drink MOOR Beer.

Zwei Gleise weiter sind wir in die…

gestolpert… Den Bermondsey beer mile crawl gibt es übrigens seit 2014 und er ist total organisch gewachsen. Hier kommen und gehen die Bars und Taprooms wie die Sude einer florierenden Brauerei. Nichts hat wirklich Bestand bis auf die eingesessenen Craftbrewer der ersten Stunden. Die besten Besuchszeiten sind ab Freitag Nachmittag and the whole Saturday long. Da sind die meisten locations geöffnet.

Die meisten von ihnen sind sehr rough bis puristisch gestylt. Oak aged beer findet man nicht nur im Brew by numbers sondern auch….

…. in der…

Ein echter hotspot auf unserer Tour. Hier findet ihr zu den handwerklich sauber gebrauten Köstlichkeiten auch Leckeres auf die Gabel.

Und dann ging es Schlag auf Schlag von einer Craftbeerlocation in die Andere. So lange bis der Elefant kommt…

Und der hat super nette Leute und.…

… juicy IPA im Angebot. Wer es schön fruchtig mag, ist hier genau richtig.

Mein Fazit: Nach dem langen fancy craftbeer walk empfehlen wir einen Scotch Whisky Absacker an der Hotelbar mit James. Cheers.

 

 

Die Entdeckung – Rooibosbier bei Stellenbrau

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Stellenbrau

Auf unserer Reise durch Südafrika haben wir neben gefühlten zehn (!) wunderschön gelegenen Weingütern rund um Stellenbosch auch 4 Brauereien besichtigt (Zusammenfassung folgt). Und ausgerechnet im Herzen des Weinanbaus von Südafrika haben wir eine ganz besonders bemerkenswerte Bierentdeckung gemacht. Und zwar bei der Stellenbrau.

Die Stellenbrau wurde 2012 durch Deon Engelbrecht eröffnet. Deon hat sich der simplicity, der Einfachheit, verschrieben. Keep it simple. Einfach geiles Bier brauen. Und wie sie das machen hat mir sein Braumeister Wonderboy eindrücklich vermittelt. Wonderboy ist seit drei Jahren als Oberbrauer bei Stellenbrau und verantwortlich für die excellenten Gerstensäfte.

Gebraut wird mit Malz – von wem wohl? Natürlich mit Malz von Weyermann aus good old Germany. Der Hopfen stammt aus dem hop valley in Südafrika, das wir ebenfalls während unserer Reise besucht haben. Gemaischt wird mit dem absteigenden Infusionsmaischverfahren. Dabei wird bei 80°C eingemaischt, sodass nur die stärkeabbauenden Alpha Amylasen und die eiweissabbauenden Proteasen wirklich wirken. Wonderboy zieht so in optimierten 60-90 Minuten sein Maischprogramm durch. Mit diesem Maischverfahren habe ich auch schon in diversen englischsprachigen Alebrauereien Bekanntschaft gemacht. 

Gebraut werden auf dem 5 hl Sudhaus 1.500 p.a.. Hauptsorte ist das Cravencraft Lager mit 11 % Stammwürze und Alkohol 4,5 % Vol.. Die Biere sind alle sehr rein, mit einem Tick Restsüße und vollen, opulenten Körperrundungen ausgestattet. Der Hammer allerdings ist meine Neuentdeckung 2020. Und das schon im Januar, das kann ja heiter werden. Das Governor´s Red. Benannt nach dem Gründer von Stellenbosch Governor Simon van der Stel. Der absolute Wahnsinn mit unglaublich intensiven Rooibosaromen. Gebraut wie das Cravencraft, wird beim Würzekochen neben dem Hopfen noch 1 kg Honeybusch und 1,5 kg Rooibostee mitgekocht. Und zwar in überdimensionierten Teesieben…

Stellenbrau hat ein eingetragenes Patent für sein Rooibos Lagerbeer. Vertrieben wird das Rooiboswunder hautsächlich in der Region und im  50 km entfernten Kapstadt. Die Brauerei ist sehr gepflegt, der Gär- und Lagerkellerbereich tip top…

Alle Anlagen, vom Sudhaus bis zum Spundapparat sind aus China importiert worden.

Mein Fazit: Zum Frühstück Rooibosbier statt Rooibostee. I like it.

Brasserie Sainte Cru – Zum Collaben ins Elsass

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Sainte Cru

Habe neulich von Vivien Remond, dem Gründer der erfolgreichsten Craftbeer Brauerei Frankreichs, der Brasserie Sainte Cru, eine Einladung zum Collaboration Brewing bekommen. Das hat mich natürlich mega gefreut und so bin ich, um den Faschingswirren zu entfliehen, mit meiner lieben Frau nach Colmar gedüst.

Wir waren ein wenig überrascht und haben sehr gelacht als wir Vivien getroffen haben, denn wir hatten mit einer Braumeisterin gerechnet…..

Die good Vibes waren sofort da…

…und so haben wir uns gleich an das Rezept für unseren deutsch-französischen Freundschaftssud gemacht.

Vivien ist echt der Hammer. Er hat Marketing und Vertrieb studiert und sich dann, nach anfänglichen autodidaktischen Brauversuchen zuhause, mit jungen 22 Jahren 2012 selbständig gemacht und seinen Traum einer eigenen Brauerei verwirklicht. Das 5 hl Sudhaus, wie auch die Gär- und Lagertanks hat er mit einem örtlichen Schlosser selber entwickelt und gebaut. Aufgrund des großen Erfolgs und des schnellen Wachstums wurde die erste Brauerei, die in einem Teil der Fabrikhalle seines Vaters beheimatet war, schnell zu klein. Und so erwarb er eine neue Halle mit 1200 m2 im Industriegebiet von Colmar und eröffnete diese 2018. Auch das neue Sudhaus ist designed und gebaut von Vivien himself. Sogar die Steuerung ist homemade…

Geschrotet wird mit einer Zwei-Walzen-Schrotmühle, der Läuterbottich und die Sudpfanne sind hydraulisch kippbar. Echt genial crazy.

Geschrotet und eingemaischt haben wir Pilsner Malz, die Rast bei 63°C für 1,5 Stunden gehalten. Zum Hopfen haben wir uns für Herkules entschieden. Vergoren wird unser Collab „hoppy Lager“ mit meiner untergärigen Bierhefe aus Böblingen…

Vivien lässt seinen Bieren Zeit zum Vergären und Lagern. Im Schnitt ca. 35 Tage, kaltgehopft wird unser Gemeinschaftssud mit Amarillo. Bei den Sainte Crus wird auf Filtration und Zentrifugieren verzichtet, was auch aufgrund der Lagerzeiten kein Problem ist. Im Gegenteil, den Bieren tut dies durchweg geschmacklich gut. Seit zwei Jahren wurde von der Flaschengärung auf die Tankreifung für die CO2 Bindung umgestellt.

Nach getaner Arbeit ging es zum fleißigen Verkosten in den Taproom. Dieser ist immer mittwochs von 16-22 Uhr geöffnet. Im Elsass gibt es mittlerweile 50 Craftbier Brauereien, in ganz Frankreich gibt es insgesamt ca. 2000 Braustätten. Die meisten mit einem Ausstoß von unter 300 hl p.a.. Vivien ist mit 6.500 hl die größte Craftbier Brauerei in Frankreich, gefolgt von der Brasserie Uberach und der Brasserie Perle.

Verkauft werden seine leckeren Bierkreationen in ganz Frankreich, 3% werden in die Schweiz exportiert. Der Fassbieranteil liegt bei 50%. Extrem begeistert bin ich von seiner Hauptsorte Orange Mécanique, ein Belgian Honey Ale mit 7% Alkoholgehalt. Am Ende der Kochung gibt Vivien noch 1 kg pro hl Würze elsässischen Honig dazu. Gehopft wird mit Amarillo. Überhaupt sind die Namen seiner Biere genauso genial-unique wie deren Geschmäcker. „Steel this beer“, ein double IPA oder das Session IPA „Don´t think twice“ sowie z.B. das „Red is dead“, ein American red Ale.

Mein Fazit: Sex, Ale and Rock´n´ Roll, I like it. Merci Vivien für den coolen Collabbrew.

 

 

Auf Biersafari in Südafrika

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Nach unserer Begegnung mit meiner neuen vollmundigen Liebe, dem Rooibosbier aus Stellenbosch, ging es hochmotiviert entlang der Gardenroute auf bierige Südafrika Brauerei Challenge. In Südafrika werden ca. 30. Mio. hl (Hektoliter) Bier hergestellt, in Deutschland 90 Mio. hl und in den USA 210 Mio. hl. Erster Halt war im  landschaftlich unfassbar schönen Nirgendwo in Stanford, 144 km südöstlich von Kapstadt. Dort hat uns der nette Winemaker & Viticulturist David Smith mit einem Bier begrüßt und durch die Brauerei geführt.

Die Birkenhead Brewery wurde 1998 gegründet und zählt somit zu den ältesten Craftbeer Brauereien Südafrikas. Sie gehört zu den Walker Bay Vineyards und ist in dem 22 ha großen Weingut mit integriert. Das Weingut gehört einem Minenbesitzer, der seiner Mannschaft freie Hand lässt und sich 1-2 mal im Jahr bei seinem Besuch in Stanford über seine excellenten Weine und Biere freut.

Gebraut wird auf einem 20 hl Biering Sudhaus von der Fooding GmbH Stuttgart. Bin diesem Sudhaus das erste Mal begegnet und konnte über diese Firma leider keine weiteren Infos finden. However, die bierigen Ergebnisse überzeugen trotzdem.

Die Biere werden alle filtriert und im Kammerpasteur pasteurisiert. Was durchaus Sinn macht, bedenkt man die Vertriebswege aus dem Nirgendwo und die hierzu benötigte mikrobiologische Haltbarkeit.

Mein Favorit ist der Goldgewinner des World Beer Cups 2018 in der Kategorie Lagerbiere Südafrika, das Lazy Leopard. Die Bierkarte durchzuprobieren lohnt sich.

Weiter ging es ins Hop Valley, das Hopfenanbaugebiet Südafrikas. Hier wird auf 400 ha Hopfen angebaut. Der meiste Hopfen wird vor Ort verbraut. Im Vergleich hierzu werden in Deutschland auf 19.000 ha Hopfen angebaut und in den USA auf 21.500 ha.

Weiter ging es zu meiner kleinsten und schnucklichsten Brauerei auf der Reise: Der Franschhoek Brewery.

Das Brauereile wurde fertig montiert in einem Überseecontainer Richtung Afrika geschippert und hat dort seine endgültige Bestimmung gefunden.

Der Craftbeer Markt in Südafrika boomt mittlerweile derart, dass ca. 100 Klein- und Kleinstbrauer ihrem Handwerk nachgehen. Was die Winzer können, können auch die Brauer. Und so lohnt sich ein Besuch in Franschhoek nicht nur wegen der durchweg sauber gebrauten Biere, sondern auch wegen der….

…zum Verweilen einladenden Gastronomie in gechilltem Ambiente. Mein Favorit ist das O.P.A., ein Orange Pale Ale mit einem Hauch von Orangenschalen. Lecker.

Dann ging es Richtung Kapstadt mit seinem Hausberg, dem Table Mountain…

Vor der obligatorischen Hop on Hop off Runde mit dem Doppeldeckerbus ging es zuerst an die von den Touristen beliebten Waterfront ins….

… zum Erfrischen in waschechtem deutschem Wirtshausambiente bei 30°C Außentemperatur.

Die letzte Bierstation war dann auch die größte unserer Südafrika Challenge. Und zwar ging es durch die schnuckelige 5.000.000 hl Zweigstelle der AB InBev Tochter Newlands Brewery. AB InBev hat vier Braustätten in Südafrika, die vor der Fusion zur SAB South African Breweries gehörte. AB InBev ist der weltgrößte Bierproduzent mit einem Weltbiermarktanteil von 30%.

Neben ihrer Hauptmarke Castle haben sich die Brauer aus Kapstadt auch dem Craftbeer Trend geöffnet und eine kleine, süße Brauerei  mit der Kapazität einer kleineren Mittelstandsbrauerei in Deutschland installiert.

Natürlich alles vom Feinsten. Vom Kaspar Schulz Sudhaus bis zu den stehenden Gär- und Lagertanks.

Dann ging es mit den Jungs noch im brauereieigenen Biergarten fleißig verkosten, bevor wir an der Waterfront an einem geheimen Gastrostandort das  unpasteurisierte Castle Draught als Absacker genießen durften.

Mein Fazit: Bier auf Wein, das ist fein. Wir kommen wieder.


Meteor trifft Tiger – Auf Brauhaus Tour in Strassbourg

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Meteor

Nach unserem Collaboration Brew bei Vivien in Colmar ging es nach Strasbourg zum Brauhaus-hopping. Genächtigt haben wir in einem der ältesten Hotels Europas, dem Cour du Corbeau. Absoluter Geheimtip! Nach unserer Ankunft sind wir gleich ganz zufällig über das Brauhaus der Brasserie Meteor mitten in der Fußgängerzone der Altstadt gestolpert.

Die Jungs und Mädels von Meteor haben ihren Biertempel im Oktober 2019 eröffnet. Ganz schön mutig in einer weingeschwängerten Gegend unterhalb der elsässischen Weinstrasse. Die Brasserie Meteor, oder auf Deutsch Brauerei Meteor, ist mit rund 500.000 hl Jahresproduktion die größte familiengeführte Privatbrauerei in Frankreich. In ihrem Brauhaus wird zwar nicht gebraut, aber die halbierte, an die Wand gedübelte Kupfersudpfanne mit Barfunktion lässt keine Brauerwünsche offen. Gebraut wird übrigens im 25 Autominuten entfernten Hochfelden nördlich von Strasbourg.

Auf gut und gerne 1000 m2 Gastrofläche wurde hier ein Brauerei Flagshipstore der Extraklasse und neuesten Generation verwirklicht. Der echte Hammer. Von der Hauptbar Nr. 1 ….

…bis zur Bar Nr. 2 auf dem historischen Bieromobil. Voll lässig und mitten drin im Gastrohimmel.

Die Biere durch die Bank rein, lecker und mega süffig. Vom selbstgebrauten Abtei Remake, über Baltic Porter, IPA, Blanche bis zum Lager. Mein Lieblingsmeteor  ist das Pils.

Bevor es ins nächste Brauhaus ging, haben wir uns noch mit der leckeren elsässichen Brauhausküche gestärkt und ein wenig über die Örtlichkeiten gefreut…

Fünfzehn Minuten fußseitig vom Meteoriteneinschlag entfernt, liegt gleich hinter dem Altstadtausgang das zweite super moderne im industrial vintage style konzipierte Brauhaus Le Tigre der Brauerei Kronenbourg. Kronenbourg ist mit 30% Marktanteil und ca. 5.000.000 hl Jahresproduktion die größte Brauerei in Frankreich und gehört zum Carlsbergkonzern in Dänemark. Carlsberg ist nach AB InBev, Heineken, China Ressources Breweries die viertgrößte Brauereigruppe der Welt.

Empfangen wird man in der Bar „Le Petite Tigre“ von ein paar süßen Miniaturgärtanks. Hier werden die saisonalen Spezialitäten vergoren. Erwähnenswert ist das IPA, ordentlich durchgehopft und absolut biersortentypisch. Der Hauptgastraum „Le Grand Tigre“ mit einer Kapazität von gefühlten 200 Sitzplätzen ist schon auf den ersten Blick echt beeindruckend…

… zumal er sich mit dem zweiten, IPA-geschwängerten Blick als Auslaufgehege des elsässischen Tigers offenbart.

Sehr cool sind die zwei riesengroßen Flammkuchenofen, aus denen die Hälfte der auf der Karte befindlichen Spezialitäten geboren werden.

Mein Fazit: Strasbourg, nicht nur brauhausmäßig immer eine Reise wert. Chapeau.

 

Nattheimer – Im Reich der kippenden Tanks

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Nattheimer

Warum in die Ferne schweifen….? War mit meiner lieben Frau mal wieder auf der Ostalb in Sachen Bier unterwegs. Die Ostalb mit ihren über 10 Brauereien ist ein echter Bier- und Brauerei-Hotspot. Heute geht es in den Landkreis Heidenheim nach Nattheim in die Privatbrauerei Schlumberger. Und diese hat sich als echter Geheimtip entpuppt.

Die Brauerei der Inhaberfamilie Schlumberger  ist ein eigener Ortsteil von Nattheim und steht auf 5 ha brauereieigenem Grund. Wir wurden sehr herzlich im 2007 zum „Deutschlands bester Getränkefachmarkt“ ausgezeichneten Bräumarkt begrüßt. Nach einer Kurzexpedition mit Ulrike Schlumberger durch ihr Einkaufsparadies für Bier- und Weinliebhaber mit einer wohl einzigartigen Geschenkeauswahl ging es mit Brauereichef Heinz Schlumberger direkt ins wunderschöne Sudhaus.

Die Brauereigeschichte der Familie Schlumberger beginnt im Jahre 1847 als Leonard Schlumberger die ehemalige Taverne „Zum Ochsen“ erwarb und dort auch Bier braute. Heute steht der neuerrichtete Brauereigasthof an dieser Stelle, gleich neben dem Sudhaus. Seine Brauerlehre hat Heinz Schlumberger in der ehemaligen Mundinger Brauerei  Offenburg, die 1983 ihre Tore schloss, absolviert. Nach fünf Gesellenjahren in verschiedenen Brauereien leitet er nun schon seit 1971 die Brauerei. 1995 wurde im Sudhaus die Jacob Carl Pfanne installiert, 2015 durch Braukon das restliche Sudhaus erneuert. Ausgeschlagen werden 4 Sude pro Tag mit 80 hl pro Sud. Mit ca. 700 Sud p.a. ist das Sudhaus optimal ausgelastet und produziert somit 56.000 hl feinste Bierwürze im Jahr.

Den Treberabtransport ins 14 m höher gelegene Trebersilo hat Heinz selber entwickelt. Mittels Druckluft wird der Treber in die Silos nach oben katapultiert.

Und dann ging es los. Im obergärigen Gärkeller, in dem die leckeren Bierwürzen in Schnabeltanks ganz klassisch vergärt werden, bin ich auf eine echte Sensation gestoßen. Heinz hat auch da ein wohl ziemlich einmaliges System entwickelt, in dem er seine Tanks durch Hubzylinder während der Hauptgärung kippen kann. Schaut auf die Füsse vorne rechts und links.

Das gleiche System hat er auch bei seinen untergärigen Gärtanks installiert. Hintergrund ist der, dass Heinz möchte, dass der während der Hauptgärung enstehende Kühltrub, der ja bekanntlich nach oben steigt, komplett ausgeschieden wird…..

…und nicht im Bier verbleibt, sondern in den vorgesehenen Wannen landet. Denn durch das Entfernen der Hopfenharze mit dem Kühltrüb entstehen noch feinere, reinere Biere. Genial.

In Nattheim wird bei den untergärigen Bieren „saukalt“ vergoren. Nie wärmer als 8 °C. Das macht die Biere mega bekömmlich und super rein. Mein Liebling ist das Nattheimer Spezial. Rein, süffig und super bekömmlich. Auch die Reinheit und Sauberkeit der Brauerei außen wie innen ist außergewöhnlich. Alles blitzeblank. Gefreut hat mich, dass neben den neuen Gärtanks auch noch die offenen Gärtanks benutzt werden. Was gibt es Schöneres.

Im Filterkeller habe ich meine alte Liebe getroffen. Den Seitz Orion Kombifilter. Ist er nicht schön….

Heinz hat über die letzten 50 Jahre kontinuierlich in seine Brauerei investiert und somit das Fundament für die nächste Generation geschaffen — Sohn Max ist inzwischen nach abgeschlossenen Studium in Weihenstephan mit an Bord! — 1984 wurde die neue Flaschen- und Fassabfüllung auf die grüne Wiese gebaut und mittels einer 180 m langen im Erdreich verbauten  Hostalen Bierleitung mit dem Drucktankkeller verbunden.

Zum Abschluss ging es noch auf Zeitreise durch das bei der Brauerei im ehemaligen Verwaltungsgebäude gelegene Brauereimuseum. Sehenswert.

Mein Fazit: Nattheimer rein und fein. Das Bier, das aus der Kälte kam.

Staropramen – Ab ins Visitorcenter

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Staropramen

Habe mich in Prag mit meinen Brauerkollegen zu Bier- und Brauereifachgesprächen getroffen. In der Mitte Dieter Schmid von der Brauerei Waldhaus und links Holger Fichtel von der Arcobräu Moos mit seiner berühmt berüchtigten Mooser Liesl. Ein Programmpunkt war der Besuch der Staropramen Brauerei, ein Betrieb des Molson Coors Konzerns. Dieser ist weltweit der fünftgrößte Brauereikonzern mit 96 Mill. hl p.a. und einem Weltmarktanteil von 5%. Nachdem wir unseren Besuch angekündigt hatten, haben wir von den Kollegen von Molson Coors den gastfreundschaftlichen Hinweis bekommen, dass keine Brauereiführung unter Kollegen möglich sei und wurden auf ihr „Visitorcenter“ verwiesen (Anmerkung Redaktion: einmaliger Vorgang. Unter Brauern ist die Brauereitüre immer offen). Das hat der konzentrierten Stimmung keinen Abbruch getan und so ging es hoch motiviert und neugierig in das Centro Visitör.

Die Brauerei wurde 1869 gegründet, das erste Staropramen verließ dieselbe 1911. Gute alte Zeit…

Im alten Sudhaus wird auf die lebhafte Vergangenheit Bezug genommen. Die Übernahmekapriolen nach dem Zusammenbruch des Ostblocks bleiben weitgehend unerwähnt. Von Bass gekauft, wurde Bass später von InBev geschluckt. Dann landete die Brauerei über eine Private-Equity Gesellschaft schlussendlich bei Molson Coors.

Dann ging es an schwebenden Sudpfannenhauben vorbei….

… zu einem ganz interessanten, vollständig erhaltenen Brauereilabor aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts.

Das wars dann auch schon mit dem Rundgang durch das Visitor Center  und so landeten wir in der Bar desselben.

Zu verkosten gab es vier Biere….

…die wir rasch leerten, um uns in der Innenstadt im „Original Beer Spa“ von den Strapazen zu erholen.

Mein Fazit: Manchmal ist Spa besser als Bier. Na zdravi.

Staatsbrauerei Rothaus – Zur Audienz in den vergoldeten Bierpalast

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Rothaus

Hand auf´s Herz: Um diesen Besuch habe ich mich lange gedrückt. Denn die Staatsbrauerei Rothaus und deren Inhaber gehört aufgrund ihrer Rolle und Vorgehensweise im Biermarkt nicht unbedingt zu den besten Kumpels unserer Zunft. Nun habe ich, auf gutes Zureden von meinem Bierbruder Olly, doch meinen ganzen Mut zusammen genommen und bin mit ihm in den Südschwarzwald gefahren. Die wunderschöne idyllische Gegend ist mir nicht unbekannt, da ich meinen guten Freund Dieter Schmid, Cheffe und Inhaber der nur zwanzig Kilometer entfernten Waldhaus Brauerei, dort schon öfters besucht hatte.

Meine Bierneugier hatte also am Ende doch gesiegt und so näherten wir uns spannungsgeladen und voller Vorfreude an das Corpus Delicti an und wurden gleich eindrucksvoll begrüßt.

Auf beschilderten Wegen wurden wir in das Besucherzentrum geleitet. Nach dem Eingang fanden wir  uns gleich im Rothaus Shop wieder.

Klasse gemacht. Viele Fanartikel sind hier käuflich zu erwerben. Von Biergit Socken, Schlüsselanhängern, Luftmatratzen, T- Shirts, Weizenzäpfle Grillsauce bis hin zum…

Dann hat uns unser Guide Petra, mit ihrem unvergleichlichen alemannischen Slang, oder besser Rothüserdütsch, super unterhaltsam durch die Brauerei und deren heilige Hallen geführt. Die Brauerei wurde 1791 von den Benediktinern am heutigen Standort neben der Gaststätte „Zum Rothen Haus“ gegründet. 1806 fiel sie im Zuge der Säkularisierung an das Herzogtum Baden. Seit 1892 gibt es Flaschenbier und seit 1950 das berühmte Tannenzäpfle in der 0,33 l Bottle. Die Geschichte der Brauerei mit ihrer Ausstoßentwicklung ist wirklich interessant. Denn der Ausstoß stieg 1862 von ca. 7.000 hl auf 32.000 hl im Jahre 1913, um aufgrund des ersten Weltkrieges 1919 wieder auf 6.900 hl zu sinken. Anno 1922 wurde in sie in eine AG umgewandelt. In den 1980ern wurden um die 300.000 hl gebraut. Nachdem sich die Rothauser Heeresleitung entschlossen hatten, die Schleusen  auch Richtung Württemberg zu öffnen, verdreifachte sich der Ausstoß auf ca. 900.000 hl.  Diese Mengenexplosion war wohl auch eine erste Gegenentwicklung hin zur Regionalisierung auf die damals schon einsetzende Globalisierungsbewegung um Becks, Warsteiner, Bit und Co Anfang/Mitte der neunziger Jahre.  Dieser Trend zur Regionalität hat sich bis heute verstärkt und so geht nun, aufgrund der Beliebtheit der kleinen Regionalbrauereien, der Ausstoß der heute zweitgrößten Brauerei in Baden Württemberg in den letzten Jahren wieder bergab. Trotzdem wirft der Staatsbetrieb immer noch fette Dividenden an das Land ab. Bei ca. 77 Mio. € Umsatz wird ein fetter Gewinn i.H.v. ca. 11 Mio. ausgewiesen. Da freut sich das Land. Bei den Erträgen wurde das Investieren nicht vergessen. 2006 wurde das wunderschöne neue Sudhaus in Betrieb genommen.

Und investiert wurde in der Vergangenheit schon richtig. Neben der Produktivität wurde auch immer auf Ästhetik geachtet…

Die Brauerei verfügt mit ihren 64 Gär- und Lagertanks über 110.000 hl Tankvolumen. Vergoren werden die untergärigen Biere bei 10°C, die obergärigen Biere bis 20°C. Gereift wird das Bier kalte vier Wochen lang bei -2°C, denn der Gefrierpunkt bei 5 vol.% igen Bieren liegt ja bekannterweise bei -2,2°C.

Die Tanks sind Baujahr 1999 und von Ziemann – Bauer gefertigt worden. Der Gärkeller hat schon fast eine kathedralenhafte Anmutung…

Der neue hochmoderne Flaschenkeller mit einer Ausbringungsleistung von 50.000 hl ist vom Allerfeinsten…

… genauso wie die 2011 angeschafte Keganlage mit einer Leistung von 240 Fässern pro Stunde.

Das freut natürlich die Rothaus-Patronin Biergit Kraft. Der Saga nach war sie vor 100 Jahren die Braumeisterstochter und hat ihr Aussehen auf den Etiketten bis heute kaum verändert.

Zum  Abschluss sind wir noch in den Brauereigasthof eingekehrt und haben uns über das leckere Essen und die durchweg sauberen und süffigen Biere gefreut.

Mein Fazit: Bier gibt Kraft, ein Dank an die Biergit.

Herzschmerztherapie unter Quarantäne – Bierologie statt Virologie…

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Hand auf mein Herz. Ich vermisse so arg den face-to-face Kontakt und das Biertrinken nach den Brauereibesuchen mit meinen lieben Brauerkameraden. Was vor sechs Wochen noch undenkbar schien, hat sich heute nightmarehaft als miese, schlechte Reality Show erwiesen. Menschen mit Masken überall, wie in einem apokalyptischen Trashmovie aus den frühen 1960igern. An Kneipen-, Restaurant- oder Brauereibesuche nicht zu denken. Das bedeutet, mein Lebensinhalt findet fast nur noch in meiner Traumwelt statt. Da für mich das Bierglas aber immer halb voll ist,  lasse ich mir meine Haare als sichtbares Zeichen der Hoffnung und Solidarität zu den Gastwirten und Brauereischaffenden so lange wachsen, bis auch die letzte Kneipe in Böblingen wieder geöffnet ist. Denn ohne Gastro keine Brauerei und ohne Brauerei keine Gastro. Basta!

Vorher: Mit Braumeister Gustel und der Bierkönigin..

Heute nach sechs Wochen…

Meine Haare sprießen wie der Hopfen an Ostern…

So, jetzt aber genug gejammert. Lasst uns das Beste draus machen. Bierkrug aus dem Schrank und Durchlaufkühler auf den Balkon…

… mit Blick auf die wunderschönen Gärtanks.

Zum Glück habe ich zusätzlich zum DLK in meinem privaten Bierkühlschrank auch immer Biere befreundeter Brauereien. Und deswegen möchte ich mich mit Euch auf eine virtuelle Reise zu diesen begeben. In Form einer Genussverkostung sowie meiner Blogs über die Besuche. Los geht es mit der Odelzhausener Schloss Brauerei. Wenn ihr gerade kein Bier aus Odelzhausen im Kühlschrank habt, schenkt Euch alternativ ein anderes kräftigendes Starkbier ein…auch Dobby freut sich schon im Hintergrund 😉

Der dunkle Doppelbock OPERATOR gehört zweifelsfrei zu meinen liebsten Starkbieren. Mit 7,5% Alk. Gehalt verträgt er auch eine längere Reifung in der Flasche. Meinen habe ich seit knapp zwei Jahren im Bierkühlschrank gelagert (MHD 24. Januar 2019). Schöne Trockenfrucht in der Nase wie im Antrunk. Ein fantastisches Gebräu. Mein Geheimtipp: Ein Stückchen Bitterschokolade mit mindestens 72 % Kakaoanteil vor dem ersten Schluck auf der Zunge zergehen lassen…

Viel Spass beim Lesen und Trinken! Odelzhausener Schlossbrauerei

Mein Fazit: Bier lesen und Blog trinken (oder war´s andersrum?) macht Spass. Leute, Kopf hoch, der nächste Sommer kommt bestimmt!

Biertuelle Reise in die Birra Carru – der Bierweinhybrid

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Auf unserer heutigen, coronabedingt biertuellen, Reise geht es ins wunderschöne Piemont. Anfang November 2019 waren wir mal wieder in Alba zu Besuch bei der Trüffelmesse. Bei der Gelegenheit haben wir uns zum Mittagessen mit meinem Brauerkollegen und Freund Lelio von der Brauerei Birra Carru getroffen. Er hat uns zu einem sehr leichten Mittagessen im irgendwo im nirgendwo in den albanesischen Bergen eingeladen…

Nach einigen Fläschchen seiner piemontesischen Bierchen ist uns die geniale  Idee gekommen einen Collab Brew am Tag des Deutschen Bieres 2020 zu brauen. Gedacht getan. Nach Rückkehr nach Böblingen habe ich alles Nötige eingetacktet. Doch leider ist der Corona um die Eck gekommen und hat uns unseren Spass gründlich vermasselt. Geplant war mit unseren Rohstoffen bei Lelio einen Bierweinhybrid unter Verwendung einer Muskatellermaische zu brauen. Naja, so sind wir nun anstatt nach Alba zu düsen vorbildlich zu Hause geblieben. Auf diesen Schreck habe ich mir erstmal ein Bombardino von Lelio eingeschenkt.

Vom Biertyp ein „Bionda doppio malta“, ein unfiltrierter, heller, mit Gerstenmal gebrauter obergäriger Doppelbock. Super Ergänzung zu den Butter Braunis meiner Frau. Der 9%-igen Zaubertrank von Lelio ist echt der Hammer. Wer über Lelio und seine Birra Carru mehr erfahren will… Birra Carru

Mein Fazit: Wein nach Bier, das rat ich Dir.

Eilmeldung – Stammt der älteste Göttertrunk Europas vom Bodensee?

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Heute möchte ich Euch diese Meldung von der archäologischen Denkmalpflege nicht vorenthalten, die über meinen Presseticker geflimmert ist. Habe den Text leicht auf das Wesentliche gekürzt. Viel Spaß beim Lesen.

Einem internationalen Forscherteam unter der Leitung des Archäobotanikers Dr. Andreas Heiss ist es gelungen, gemälzte Gerste in prähistorischen Gefäßen aus Pfahlbausiedlungen am Bodensee nachzuweisen. Die Forschungsergebnisse bestätigen, dass malzhaltige Getränke bereits im 4. Jahrtausend vor Christus in Baden-Württemberg zubereitet wurden.
Bisher galten keltische Fundstellen des 5. bis 4. Jahrhunderts vor Christus, ebenso im heutigen Baden-Württemberg, als älteste Brauereien Mitteleuropas. Weltweit stammen die ältesten Brauereinachweise bisher aus Israel mit Datierungen aus dem 12. Jahrtausend vor Christus.
Bei der nun untersuchten Fundstelle handelt es sich um die Seeufersiedlung Hornstaad-Hörnle IA, die vor der Halbinsel Horn in der Flachwasserzone des Bodensees liegt. Wie Messergebnisse des Labors für Dendrochronologie des Landesamtes für Denkmalpflege gezeigt haben, wurde die etwa fünfzig Häuser umfassende Siedlung innerhalb weniger Jahre zwischen 3917 und 3910 vor Christus errichtet.

Um 3910 vor Christus fiel sie einem verheerenden Brand zum Opfer, wurde danach aber sofort wieder aufgebaut. Durch das Schadfeuer sind ganze Haushalte verbrannt, darunter auch Schmuck, Getreidevorräte, Waffen und Geräte sowie tonnenweise Scherben und Tierknochen. Vor welcher Mammutaufgabe die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler standen, zeigt auch die Zahl der erhaltenen Pfähle: Es wurden über 14.500 Pfähle verprobt und das auf einer Fläche von nur etwa einem Fünftel der gesamten Siedlung. Verbrannte Gefäßinhalte gehörten bisher nicht zu den spektakulärsten Funden, aber neue naturwissenschaftliche Ansätze machen in der Archäologie immer wieder Überraschungen möglich.
Die nun im Fachjournal PLOS ONE veröffentlichte Studie nutzt spezifische Abbauspuren, die beim Keimen (und damit beim Mälzen) an den Zellwänden von Getreidekörnern entstehen, erstmals zum Nachweis von Malz in verkohlten archäologischen Resten. Dem internationalen Forscherteam ist es gelungen, diese Methode erfolgreich auch auf verbrannte amorphe Krusten in Töpfen anzuwenden, in denen keinerlei Körner mehr kenntlich waren.
Besonders interessant ist der Fund aus Hornstaad-Hörnle, weil er belegt, dass fein zerkleinertes Gerstenmalz mit einer Flüssigkeit aufgegossen wurde. Der Nachweis, dass diese Flüssigkeit bereits alkoholhaltig war, ist allerdings kaum zu erbringen. Es könnte sich theoretisch auch um ein noch alkoholfreies Malzgetränk gehandelt haben.

Mein Fazit: Hoffentlich ist das mit dem alkohlfreien Malztrunk nur Spkulation. Cheers.


Luki braut Lucky reloaded – Funfactor XXL in viralen Zeiten

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Von mir hört und lest ihr nichts über Corona und Co. Wozu auch, dass Netz ist ja schon totalitär verseucht. Ich widme mich nach wie vor den schönsten Dingen des Brauerlebens. Und das mit tatkräftiger Unterstützung meines jetzt im homeoffice studierenden Weihenstephaner Dipl. Braumeisterstudenten und Erfolgsjungbräu Luki. Sein Lucky Experience, eines der ersten untergärig kaltgehopften Lagerbiere, ist nun im vierten Jahr und mit saisonal von Mai bis September 1.500 hl verkauften Hektolitern nicht nur bei den Hipstern bei uns um den Schornstein sehr beliebt.

Aus diesem Grunde habe wir nun schon zum zweiten Male, nachdem wir einen herrlichen rötlich kastanienschimmernden untergärigen Bock (Anm. Redaktion – verheerend süffig) gebraut haben, seine Polsinelli 50 Liter Anlage angeworfen. Ziel war einen Versuchssud für Lucky 2.0 unter Verwendung von verschiedenen Malz- und Hopfensorten einzubrauen und auszutesten.

Luki´s Brauanlage steht wunderschön in unserem ehemaligen Maschinenhaus aus dem Jahre +/-1870 neben diversen uralt Kältekompressoren und einer Dampfmaschine Baujahr 1939. Hier führen wir normalerweise — und hoffentlich bald wieder –regelmäßige Bierverkostungen für Bierinteressierte durch. Also das ideale Ambiente, um den Sud Lucky 2.0, „the new experience“,einzumaischen.

Luki  hat sich ein ganz neues Rezept überlegt. Habt Verständnis, dass wir nur einen Auszug, das Maischprogramm, veröffentlichen. Die Details der verwendeten Malz- und Hopfensorten, deren Mengen und Gabezeitpunkte unterliegen höchster Geheimhaltung.

Dann ging es auch schon los mit dem gemeinsamen Einmaischen, nachdem wir das Schrot auf der Zweiwalzenmühle gemahlen haben. Mit Muskelkraft als Rührwerkunterstützung, damit auch nix anbrennt….

Luki ist ein echter Qualitätsfanatiker. Er achtet nicht nur auf die strikte Einhaltung von Temperaturen und Zeiten, sondern auch extrem auf die Hygiene. Hab bei der 72 °C Rast einen fetten Anschiss von ihm kassiert….

Dann ging es zum top secret, der Hopfengabe. Hier hat Luki sehr viel Hirnschmalz bei der Auswahl der Hopfensorten verwendet. Nur so viel: nix von der Stange, sondern er hat zwei ganz besondere Vertreter meiner Lieblings-Hanfgewächse gewählt. Zur Vermählung gab es erstmal einen geziemenden Streifen Horst hell Lagerbier…

Dann haben wir die Stammwürze gemessen, die Würze abgekühlt und lange zwei Wochen kalt im offenen Gärtank vergoren. Nach dem Schlauchen in zwei 30 l Fässer haben wir das Jungbier behutsam im Lagerkeller ausreifen lassen.

Mein Fazit: Leute, habe schon sehr viel Bier in meinem Brauerleben verkosten dürfen. So ein lecker, unfassbar süffiges Bier leider noch nie. Seid gespannt!! Cheers.

Die Lahnsteiner Brauerei – dem Grutbier auf der Spur

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www.Lahnsteiner.de

War vor zwei Wochen mit meinem Lieblingsbrauereibesichtigungskumpel Olly Koblenzer am wunderschönen Rhein in Rheinland-Pfalz. In diesem Bundesland gibt es nur 15 Brauereien. Direkt neben Koblenz, in Sichtweite zur Koblenzer Brauerei, liegt das schöne Städtchen Lahnstein. Jaja, die Koblenzer Brauerei, eine wechselhafte Geschichte. Früher bekannt als Königsbacher Brauerei, übernahm 1992 die Karlsberg Brauerei Homburg die Braustätte. Seit 2010 gehören nun die Markenrechte vom Königsbacher Bier und dem „Netten Edel Pils“ zum Bitburger Konzern. Die Brauerei blieb bis 2012 bei Karlsberg und wurde dann an zwei Koblenzer Geschäftsleute verkauft. Heute brauen sie noch ca. 100.000 hl, davon je 30% unter dem Namen Koblenzer und Königsbräu. Aber darum geht es ja heute gar nicht. Sondern um Dr. Markus Fohr, seines Zeichens Inhaber der Lahnsteiner Brauerei, und seine Braustätte. Markus hat uns am Wahrzeichen seiner Brauerei empfangen, dem 1411 erbauten Brauereiturm…

Die Geschichte der Brauerei ist untrennbar mit der der Familie Fohr verbunden. Seit 1667 brauen die Fohrs in Lahnstein ihr Bier. Somit ist dem Markus das Brauen in die Wiege gelegt worden, der nun in der 10. Generation seit 1999 Bier aus Lahnstein braut. 1969 geboren, hat Markus hat seine Brauerlehre im elterlichen Betrieb absolviert. Danach ging es von 1990 bis 1998 zum Studieren nach Weihenstephan mit dem Abschluss Dipl. Ing. für Brauwesen und Getränketechnologie.  Den Doktortitel hat er sich unter seinem Doktorvater Meyer-Pittroff im Bereich Energietechnik erarbeitet.

Vor Eintritt in die elterliche Brauerei war er 1,5 Jahre bei der Bitburger tätig, bei der er durch Neuverhandlung der Stromeinkäufe 1Mio DM einsparen konnte und auch im Marketing und Vertrieb unterwegs war. Seit 2011 ist er ausgebildeter Biersommelier, 2018 wurde er zum Deutschen Meister dieser Zunft gekürt. Die Biersommelier-Ausbildung hat auch die Entwicklung der Brauerei stark beeinflusst. Bei seinem Eintritt 1999 wurde in der ehemaligen St. Martin Brauerei in Lahnstein nur untergärig mit Pils als Hauptsorte gebraut. 2007 wurde die St. Martin Brauerei in Lahnsteiner Brauerei umgetauft und seit der Biersommelierausbildung werden neben den klassischen Bieren auch Craftbiere gebraut. Los ging die Brauereireise mit zufällig gleicher Oberhemdenfarbe im 1961 erbauten Ziemann Sudhaus…

Die Jakob Carl Steuerung, die wir auch bei uns in Böblingen hatten, war eine der ersten in Deutschland und verrichtet auch heute noch treu ihren Dienst.

2002 wurden die Sudgefäße runderneuert und der Innenkocher in Eigenplanung durch Markus und einen örtlichen Schlosser neu organisiert. Genial.

Die Lahnsteiner Brauerei braut heute ca. 25.000 hl Bierspezialitäten mit 10 Festangestellten und 3 Aushilfen, Respekt! Die Hauptsorte ist nach wie vor das Pils mit seinen 30 Bittereinheiten. Markus setzt ganz bewusst und aus brautechnischer Überzeugung nach wie vor auf den bewährten Bitterhopfenextrakt, um den seit Jahrzehnten geliebten Geschmack nicht zu verändern. Gefolgt wird das Pils von den obergärigen Bieren Lahnsteiner Altbier und dem Obergärigen nach rheinischer Brauart, das Markus aufgrund der Kölschkonvention von 1985 nicht Kölsch nennen darf. Vergoren werden die großen Sude im Jakob Carl Gärtank…

Die kleineren Sorten werden im Miniaturgärtank vergoren. Das Kirschbier mit Kirschnektar und das Honigbier unter Zugabe von Blütenhonig…

Die Brauerei ist im Besitz mehrerer kathedrahlenhafter Türme: Gär- und Lagertanktürme…

… sowie dem Wahrzeichen, dem Brauereiturm,…

… der ab sofort auch die neuen Etikettenlinie ziert…

Am 4.6.2019 war ein ganz besonderer Tag. Da hatte Markus seinen 50. Geburtstag. Und genau zu diesem Anlass hat sich Markus selbst sein schönstes Geburtstagsgeschenk gemacht: Eine nagelneue 10 hl Craftbierbrauerei. Ganz unter dem Motto „Craftbier zum Austoben“. Leider ist sie bei meinem Besuch wieder abgebaut, da sie von Markus einen neuen Boden spendiert bekommt…

Die neue Brauanlage stammt aus dem Hause Speidel. Dem Sudhaus hat der Markus die Kinderkrankheiten, nach anfänglich ordentlich Bauchschmerzen, mittlerweile ausgetrieben…

… dafür gären die Rauchbiere, IPA´s, Porters, diversen Festbiere und das Donka (ein untergäriges Vollbier, gereift auf bulgarischen Eichenholzchips und bulgarischem Wildthymian, benannt nach Donka Fohr, Markus´ Ehefrau) zuverlässig in den dazugehörigen Gärtanks.

Mein Favorit ist das Grutbier. Kein Braumeister in Deutschland hat über diesen mittelalterlichen Bierstil  so intensiv Nachforschungen betrieben und hierüber einen eigenen Forschungsbericht veröffentlicht. Markus ist im übrigen Nebenberufsjournalist mit schon über 230 Veröffentlichungen und Büchern. Sein Grutbier, dessen Entwicklung von der Fachhochschule Trier unterstützt wurde, würzt er mit Zitronengras, Rosmarin und Anis, der Drinkability wegen. Die Bierbasis ist sein obegäriges „Kölsch“, die Gewürze werden im Lagertank gestopft. Geiler Stoff, echt seltenes Bier. Ein MUST HAVE!

Mein Fazit: Grutbier ist wie mit dem Ur- Ur- Ur- Uropa Bier trinken–Grut ist gut! Cheers.

 

Die Kieler Sprotte – Lillebräu

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Brauerei Lille

Puuhhh, was für eine lange Bloggerpause… Eure Emails und Nachfragen haben mich motiviert, mal wieder loszulegen. Und zwar als Erstes bei der 2018 neueröffneten Lillebräu in der Fördestadt Kiel, die ich mit der besten Frau der Welt im Rahmen unserer Deutschland – Bierreise im Juni dieses denkwürdigen Coronajahrs besucht habe. Auf meine Anfrage hin hat mich Mitgründer und Inhaber Max Kühl eingeladen und dann gar nicht „kühl“ bei sich in Kiel in seinen heiligen Hallen empfangen.

Kiel verlor durch den Umzug von Holsten 1986 nach Hamburg seine letzte Brauerei. Nicht nur das war für die beiden Lillejungs Antrieb genug, 2015 biermäßig in der fröhlichsten Stadt Norddeutschlands wieder loszulegen. Gebraut wurde bis zur Eröffnung der Braustätte kuckucksmäßig im Brauhaus Hartmannsdorf. Heute ist Lillebräu mit 3.000 hl p.a. eine der 15 aktiven Braustätten im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein. Number one ist die Flensburger Brauerei mit um die 550.000 hl Jahresproduktion gefolgt von der Ditmarscher Brauerei mit ca. 200.000 hl.

Gebraut werden die Biere auf dem Rabek Sudhaus ganz nach dem Willen von Max 100% unique. Will heißen, weder nach mainstream, noch austauschbar oder langweilig. Bei der Auswahl der Zutaten z.B. gibt sich Max richtig Mühe. Bei meinem Liebling, seinem mit 38 IBU lecker gehopften nordischen Pilsträumchen, bezieht er die Hopfensorten Magnum, Saazer und Tettnanger direkt von der Familie Locher aus Tettnang. Die dafür verwendeten Malzsorten Pilsner-, Melanoidin- und Caramalz bekommt er von der Rhönmalz aus der wunderschönen Rhön und Bestmalz aus Heidelberg. Im Gärkeller vergoren und gelagert wird neben dem Pils auch das ausstoßstärkste Gebräu, für Norddeutschland eher überraschend–das Helle, außerdem Weizen, Stout, Lager bis zum IPL, dem Indian Pale Lager und viele mehr…

Eine Brauerei ist sehr kapitalintensiv. Die meisten Banken lassen bei den Brauern wie bei den Gastronomen schnell die Rollläden runter, bevor sich diese Zünfte bis auf einen Kilometer an ihre Geldhäuser annähern. Und so hat Max sich 2017 mit der Ausgabe von  Genußscheinen an 666 Kieler Bierinteressierte finanziert. Genial für alle Beteiligten, denn die Kieler, die das bierige Unterfangen finanziell unterstützt haben, werden hierfür reichlich belohnt. Und zwar mit 12 Flaschen Bier pro Jahr wird die Verzinsung versüßt. Getilgt wird über 25 Jahre. So finanziert sich die Brauerei unabhängig vom Finanzmarkt und bindet potentielle Bierlover an die Brauerei.

 

On top werden die Unterstützer auf den Lagertanks namentlich gewürdigt…

Dieser konsequente Regionalansatz ist der Schlüssel für den Erfolg von Lille. Ich habe schon sehr viele neue Craftbierbrauereien gesehen, keine hat sich so der Regionalität verschrieben. Die leckeren Lillespezialitäten werden im brauereieigenen Schankraum,..

… in 70 Gastrobetrieben und über den regionalen Fachhandel vertrieben. Wenn es eng wird, fährt der Cheffe Max persönlich mit seinem Jumper zu den Kunden. Doch vorher muss das Bier in die bottle.

Die Leibinger Flaschenabfüllung ist echt tricky. Kompakt ohne viel Schnickschnack findet das Gebräu sauerstoffarm den direkten Weg in die Flasche. Max ist als studierter Kommunikationsdesigner ein echter Kommunikationsheld. Die 2 Millionen Medienkontakte sprechen für sich und die Etikettenlinie zeichnet sich durch eine tolle Wiedererkennung aus.

Mein Fazit: Kiel – Kieler – Lille. Chapeau lieber Max und weiterhin viel Erfolg.

 

Härke – Eines der wohl schönsten Sudhäuser der Welt

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Härke

Auf meiner Suche nach dem Shangri-La der Brauereien hat es mich nach Niedersachsen ins rund 50.000 Einwohner Städtchen Peine verschlagen. Bei meinem Besuch des Einbecker Brauhauses hatte ich von dem wunderschönen, sagenumworbenen Sudhaus der Brauerei Härke gehört. Aufgrund genau dieses Sudhauses wurde Härke  2013 mit stattlichen 70.000 hl vom Einbecker Brauhaus geschluckt. Dazu später mehr. Alles begann 1890 als Ernst Härke die damalige Raul`sche Brauerei am Standort des heutigen Härke Brauereiausschanks erwarb. Die heutigen denkmalgeschützten Gebäude der Brauerei…

…wurden zwischen 1927 und 1935 nach den Plänen von Architekt Anton von Norden erbaut. Der damalige Zeitzeuge Alfred Striemer meinte schon, dass es sich um „eines der schönsten Brauereigebäude, die es im Lande gibt“ handelt. „Ein Hochbau, in roten und schwarzen Klinkern, von prachtvoller architektonischer Wirkung“. Auf der einen Seite wunderschön anzusehen und mit Sicherheit ein einzigartiges Industriedenkmal. Auf der anderen Seite eine große Bürde aufgrund der begrenzten Nutzungsmöglichkeiten für den neuen Eigentümer. Die Nachwelt wird sich jedoch freuen, dass auf diesem brauhistorischen Stückchen Erde nicht der gefühlt hundertmillionste austauschbare Konsumtempel gebaut wurde. Auch das gusseiserne Brauereitor zum Bierglück bleibt hoffentlich für die nächsten Generationen erhalten…

In der ehemaligen Bierstadt Peine ging es urkundlich belegt 1356 mit dem Brauen los. 1798 gründete die Familie Düvel die Vorläuferin der heutige Härke Brauerei und bewirtschaftete diese bis 1832. Von 1832 bis 1890 braute die Familie Raul. Von 1890 bis 2013 die Familie Härke mit den letzten Geschäftsführern der Familie, Mathias und Martin Härke. Erst 1907 wurde übrigens von Raulscher Brauerei auf Brauerei Härke umfirmiert. Laut Biersteueraufzeichnungen aus dem Jahre 1875/76 weiß man, dass zu dieser Zeit vier Brauereien in Peine gebraut haben. Empfangen hat uns die Cousine meiner Frau, die liebe Nicky, die verantwortlich für die Brauereiführungen ist.

Nach einer sehr interessanten Einführung durch die Geschichte der Brauerei hat sie uns direkt ins Herz der Begierde geführt…

2008 haben die Gebrüder Härke die Modernisierung ihres Sudhauses in Angriff genommen. Mit dem Ziel, eines der schönsten Sudhäuser in Deutschland zu realisieren…

…was ihnen auch tatsächlich gelungen ist. In mehr als 800 Stunden wurden die alten Kupferhauben händisch aufpoliert. Noch heute ist es keinem Besucher erlaubt, ohne Stoffhandschuhe die Bierkathedrale zu betreten. Pfannentätscheln wird mit sofortigen Handabhacken vor Ort bestraft…

1890 brauten die Härkes nach dem Erwerb 3.000 hl im Jahr. Nach dem 1. Weltkrieg waren es schon 10.000 hl, zum 100 jährigen Jubiläum 1990 sagenhafte 160.000 hl. Dieser Jahresausstoß entspricht der Wegstrecke von Peine nach Kairo, wenn man sich die Mühe macht, diese Menge in 0,33 l Flaschen abzufüllen und aneinander zu reihen. Das Innenleben der ehrwürdigen Gefäße wurde mit modernster Technik ausgestattet..

Leider hat die Sudhausmodernisierung und die damit nicht planbaren, überhöhten Kosten, neben Absatzproblemen die Brauerei in die Insolvenz getrieben. Manchmal ist das Brauerleben wirklich mehr als traurig und tragisch. Neben unendlichem Leid für die Eigentümerfamilie hat dieses Unglück auch eine andere Seite. Denn was gibt es Erfüllenderes,  als in diesen so schönen, energiereichen Räumlichkeiten sein eigenes Feng Shui zu finden…

Bei der Brauereiübernahme 1890 braute die Familie Härke nur dunkles, trübes Bier Wiener Brauart. Zu dieser Zeit wurde die Sudpfanne direkt mit Holz befeuert, bevor diese durch eine gusseiserne Doppelpfanne mit indirekter Dampf- oder Heißwasserbeheizung abgelöst wurde.  Kupfer löste das Gusseisen später wegen der höheren Leitfähigkeit ab. In der Zeit kurz vor dem 1. Weltkrieg wurden aufgrund der Nachfrage nach hellen, blanken Bieren ein Export Dortmunder Typs und Pils gebraut, welche aufgrund der Filtration haltbarer waren und sich dadurch auch für weitere Vertriebswege eigneten. Während der britischen Besatzungszeit nach dem 2. Weltkrieg gab es aufgrund der Wünsche der Engländer sogar ein untergäriges Porter (heute klassisch obergärig), das nach dem Krieg kurzerhand in einen Doppelbock verwandelt wurde. Die Kupfergefäße des heutigen Sudhauses wurden ursprünglich 1962 vom damals größten Sudhaushersteller der Welt eingebracht…

Die Geschichte der Weigelwerke Neisse-Neuland ist eine ganz interessante. 1830 wurde eine kleine Kupferschmiede von Ferdinand Weigel in Grottkau gegründet. Der erste Sudhausauftrag kam 1886 von Josef Milde aus Friedland in Oberschlesien. Die Qualität sprach sich in Windeseile herum. Diese und zahllose Patente vom Dampfkessel 1880  über den 1892 eingetragenen „Maisch- und Läuterbottich mit herausnehmbaren Senk- oder Läuterboden in Schalenform“ bis zum 1901 beschriebenen Hopfenseiher – Montejus waren Meilensteine für den späteren Erfolg. Die Sudhäuser mit den Maischefiltern fanden in unzähligen Brauereien in Europa Einzug. 2002 wurde das Werk ZUP Nysa in Polen geschlossen. Aus dem volkseigenen Betrieb Nordhausen wurde 1990 der Apparatebau Nordhausen GmbH, der heute Komplettsudhäuser von 10 hl bis 650 hl Ausschlagmenge baut. Die Schaltzentrale wurde futuristisch in den historisch modernen Gesamtkontext eingebettet. Einmalig schön.

Nach dem wohl einzigartigen Gänsehaut – Erlebnis  ging es in den ehemaligen Schalander zur Verkostung…

Ganz klar mein Favorit, das Härke…

Die Biere sind durch die Bank weg 1 A, super lecker und mega bekömmlich, so dass es keines….

… bedarf.

FAZIT: Liebe Nicky, danke, dass du uns den Weg zum Glück möglich gemacht hast.

Merry Christmas: Werners Bierblog – Der Podcast

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Werners Bierblog Podcast 

Frohe Weihnachten, liebe Bierblog-Leserinnen und -Leser! Zum Fest habe ich mir in diesem Jahr etwas ganz Besonderes überlegt: Die Weltpremiere von Werners Bierblog Podcast! Mir hat die Aufnahme voll Spaß gemacht und ich hoffe, Euch macht das Hören genauso viel Spaß. Ich freue mich über Euer Feedback. Genießt die Feiertage und bleibt gesund! Und vergesst das Anstoßen mit einem guten Bier nicht.

Mein treuer Brauerei- und Bierbegleiter Olly hat mir nicht nur 2013 den Anstoß gegeben, über meine vielen Brauereibesuche einen Blog zu machen, sondern vor ein paar Wochen dann auch noch mit ihm einen Podcast auf den Bierweg zu bringen. Einen was? Podcast? What the hell…??? Auf Nachfragen bei meiner Tochter und Social-Media-Spezialistin Nina, was denn ein Podcast sei, meinte Sie nur: „Papa, Podcasts sind voll Mainstream, das machen sogar mittlerweile Merkel und Kretschmann…“. Naja, also genau das richtige Hipster-Ding für mein Alter. Zum Glück ist Olly ein alter Hase im Medien Business und hat uns gleich die richtige Technik zum Podcasten in mein Kanada Tonstudio gebracht,…

…und direkt losgelegt. Übrigens ist er mit seiner eigenen Biermarke Kraftbierwerkstatt auch schon seit 2014 am Start und teilt mit mir seine Liebe zum Bier.

Nach unserem ersten Versuch, der uns trotz vielen Bieren und entsprechendem Enthusiasmus nach mehrmaligem Anhören nicht ganz veröffentlichungsfähig erschien, haben wir uns mit einem neuen Storyboard und personeller Verstärkung nochmals ans Vertonen gewagt. Mit meinem Sohnemann Luki an Bord, der gerade das Studium zum Diplom-Braumeister in Weihenstephan macht und durch sein legendäres kaltgehopftes Lagerbier Lucky Experience regionalen Ruhm erlangte, wagten wir den zweiten Anlauf…

In unserem Podcast greifen wir auf die Brauereibesuche aus meinem Bierblog zurück und vertiefen verschiedentliche Themen aus vielen Bereichen rund um unser Lieblingsthema Bier. Bei unserem Jungfernpodcast haben wir uns für meinen Besuch bei der Lille Brauerei in Kiel entschieden. Hierbei hat uns Olly inhaltlich durch den Podcast geführt und Luki durch sein technisches Fachwissen ergänzt.

Die Musik zu unserem Podcast hat uns Axel zur Verfügung gestellt. Super geniale Mucke. Unser Ziel ist es, in aller Regelmäßigkeit mit viel Spass und verschiedenen interessanten Biermenschen hinters Mikro zu sitzen und für Euch viele Dinge über Brauereien und das Bier zu vertonen. Wir freuen uns sehr auf Euer Feedback und Eure Anregungen, doch jetzt hört aber erstmal rein:  Werners Bierblog Podcast.

Viel Spass.

Unser Fazit: Bierlein, Bierlein an der Wand, wer hat den schönsten Bierpodcast im Land? 1000 Dank an Olly, Axel und Luki für Euren Support.

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